An diesem Clubabend trafen sich 14 Mitglieder, um einen spannenden Beitrag über eine experimentelle Fotografietechnik zu sehen, oder besser gesagt zu bestaunen.
Vorab sei noch zu erwähnen, dass unser Club am diesjährigen EFFVAS-Wettbewerb mit dem Thema „Frosch- und Vogelperspektive“ einmal mehr sehr gut abgeschnitten hat und einige Medaillen und Urkunden gesammelt wurden … Glückwunsch an die Gewinner!
Margrit Schwarz liess uns heute Abend in ihre «Welt» der Mehrfachbelichtung eintauchen und zeigte uns ihre Utopie der Mehrfachbelichtungen … ein Spiel mit Raum und Zeit.
Durch die Mehrfachbelichtung von Motiven wie Flüsse und Seen, Bäume, Architektur, Streetlife und Citylights, Spiegelungen und Lichtreflexe entstehen neue Räume und Dimensionen. Vor allem einfache Motive wie Wasser, Ampeln oder Palmenblätter – um nur einige zu nennen – eignen sich hervorragend für die Anwendung dieser Technik.
Das Spiel von Licht und Schatten, starke Kontraste, Formen und Silhouetten lassen neue Welten und Landschaften, fliessende Kompositionen und nicht erwartete Symmetrien entstehen.
Und das alles direkt in der Kamera vor Ort, nicht beim Nachbearbeiten in Photoshop.
«Es macht viel mehr Spass, sich vor Ort von der Inspiration des Momentes leiten zu lassen als die Bilder nachträglich am Computer zu kreieren, was die Spontanität beeinträchtigt».
Die Kombination der Mehrfachbelichtungen mit der von Sabine an einem der letzten Clubabende gezeigten ICM-Technik (Intentional Camera Movement) eröffnet noch weitere Möglichkeiten der Kreativität. Der Fantasie sind somit keine Grenzen gesetzt.
Kurz zur Technik:
Bei den meisten digitalen Spiegelreflex- oder Systemkameras lässt sich eine Mehrfachbelichtung (Multiple Exposure) mit unterschiedlichen Einstellungen aktivieren. Die wichtigsten Einstellungen sind die Anzahl der zu überlagernden Bilder und die Tonwert-Überlagerung der Bilder (z.B. Additiv, Hell, Dunkel). Weiter ist noch die Anpassung der Belichtung zu berücksichtigen. Mit der Einstellung der Auslösungen pro Sekunde in Kombination mit der Bewegung und Drehung der Kamera, Zoomen, scharf oder unscharf stellen, können zusätzliche Effekte erzielt werden.
Hier noch ein Hinweis: Es entstehen sehr viele Bilder und je mehr Ideen man hat, desto mehr kann man sich in dieser Technik verstricken … Margrit nennt das «Mehrfachchaos» … welches also vorprogrammiert sein könnte.
Vielen Dank an Margrit für diesen tollen und spannenden Einblick in die Technik der Mehrfachbelichtung.
(Giuseppe)