Alex erklärte zehn anwesenden und interessierten Clubmitgliedern fachkundig die Vor- und Nachteile von hochauflösenden digitalen Spiegelreflexkameras.
Einiges muss beachtet werden, wenn man stolzer Besitzer einer 20- bis 36- Megapixel-potenten DSLR ist oder werden möchte. Fangen wir mit dem Positiven an. Was dürfen wir an Vorteilen erwarten, unter der Voraussetzung, dass auch das Objektiv mitmacht und das Foto technisch gelungen ist?
– enormer Detailreichtum (gezeigt anhand von Beispiel-Fotos einer Nikon D800)
– grosse (riesige) Bilder sind möglich, immer noch grosse bis sehr grosse Ausschnitte
– tolle Schärfe und Feinheit
Was ist zu beachten, allfällige Nachteile?
– die Kamera produziert entsprechend grosse Bilddateien (raw gut 40 MB pro Bild)
– nur mit wirklich super (Profilinien) Objektiven kommen tolle Ergebnisse zustande
– Speicherung, Übertragung, Verarbeitung der Bilddateien erfordern schnelles Zubehör oder viel Zeit und Platz
– Fehler sind (ebenso detailreich) sichtbarer, seien es kleinste Verwackelungen, digitale Mängel auf dem ganzen Verarbeitungsweg
Noch ein paar Zahlen: ungefähre Leistung in Megapixel eines
– Consumer (günstiges) Zooms = 5
– Profi-Zoom = 20
– Profi-Festbrennweiten-Objektiv = 30
– exzellentes Farbdiapositiv (zum Vergleich) = 35
– do Farbnegativ = 20
Noch etwas Technik resp. Theorie:
Die Kamera und das Objektiv zusammen ergeben die Systemleistung. Die entsprechende Formel lehrt uns, dass das tatsächliche Ergebnis eines Sets tiefer ist als das schwächere Glied, wegen Verlusten:
1 / ( 1 / Sensorauflösung + 1 / Objektivauflösung)
Beispiele:
Nikon D800 (36 MP) mit erstkl. Fix-Objektiv (30 MP) = 16 MP Systemleistung
Nikon D3 (12 MP) mit Profi-Zoom (20 MP) = 7 MP Systemleistung
Für ein sehr gutes Bild in jeglicher Grösse – bei richtigem Betrachtungsabstand – sind 6 MP Systemleistung nötig.
Mit diesen Ausführungen zu den Vorteilen, Klippen und Spezialitäten hochauflösender Kameras wird deutlich, dass es nicht getan ist, „nur“ eine Megapixel-potente Kamera / Sensor zu haben, damit es tolle Bilder gibt. Nein, es braucht drittens ein megagutes Objektiv dazu.
Literaturangabe/Buchtipp von Alex: Meisterschule digitaler Fotografie, Franzis-Verlag, 450 S., ca. 78.– (Euro)
Zweitens (oder eigentlich erstens) brauchts weiterhin eine gute Fotografin hinter der Kamera (ich find das tröstlich).
Also gut überlegen, bevor du z.B. deine gute „alte“ APS-C Canon mit vielleicht 10 MP gegen eine 5D Mk III mit 24 MP eintauschst, bei allem Reiz! Wie früher auch, zählt die Qualität des Objektivs zuerst.
Nach all den Ausführungen waren wir so richtig warm, uns noch ein paar tolle Funktionen des neuen Lightrooms 4 zeigen zu lassen. Und, es scheint Freude zu machen, das Programm.
Als Clubabend-Dessert gabs noch gebeamte, wunderbare Fotos von Alex zu sehen. Der neu modern-alt-renovierte Bahnhof von Antwerpen. Ein tolles Motiv noch toller abgelichtet.
Danke vielmals, Alex
Wir liessen den Abend angeregt im Restaurant ausklingen. Schön, gibts diesen Fotoclub!
(Thomas Ae.)